Nat. VDH-Ausstellung Kassel

Als definitiv letzte hundesportliche Aktion des Jahres 2009 hatte ich mich noch zu einem Versuch entschlossen, für GENEVRA eine VDH-Anwartschaft und im Idealfall ein ResCAC zu ergattern welches ihr noch zum begehrten Kombinationstitel fehlt. Leider ging unsere Rechnung nicht auf und sie erhielt in der Gebrauchshundeklasse ein sg 1 vor Wind against of Giant Couseway (sg 2).

Aber der Reihe nach. Wie in Hannover zuvor, war auch hier eine stolze Meldezahl von über 50 Whippets zustande gekommen, diesmal für den niederländischen Richter Herrn van den Broek. Die eigentliche CACIB am Sonntag soll noch stärker frequentiert worden sein. Am Nikolaustag hatten wir jedoch andere Planungen.

Der Richter bekam bis auf ganz wenige Ausnahmen Show-Whippets aus deutschsprachigen und skandinavischen Zuchten präsentiert. Um ehrlich zu sein, war es mir bis zum Schluß nicht möglich, zu erkennen, welchen Typ er bevorzugte. Waren es mal sehr elegante "Schwäne", standen dann wieder recht gedrungene Typen auf den vorderen Plätzen. Natürlich freute es mich, wenn in einzelnen Klassen moderate Hunde ohne Übertreibungen vorn standen.

GENEVRA und der Bräutigam in spe von FIONA, der junge LOGAN, präsentierten sich sehr gut. Die Begründung für das sg von GENEVRA war ihr hackenenges Laufen mit etwas verbesserungsfähiger Vorderhandstabilität. Im Stand konstatierte der Richter ihr, eine vorzügliche Vertreterin zu sein. Wenn ich mir allerdings anschaue, wie "pampersmäßig" und ohne jeden Vortritt viele der vorzüglich platzierten unbemuskelten oder extrem gedrungenen Whippets liefen, darf sich auch mal gewundert werden, warum die andersartigen Gangwerksmängel nicht geahndet werden. Weiterhin fielen mir bei einigen reinen Show-Whippets extrem schlechte Pfoten auf, platt und auseinanderfallend. Auch die Neigung, die Pfoten vorn einzudrehen, ist verbreitet. Da darf dann die Frage erlaubt sein, was "anstößiger" ist. Zumal, wenn der Hund (hier GENEVRA) in der Gebrauchshundeklasse demonstriert, dass er sich funktional und ergonomisch bewegen kann, ohne seinen Rassetyp verloren zu haben. Auch ein noch so professionelles Handling (wie z.B.von den skandinavischen Ausstellerinnen) darf nicht den Blick für Mängel eben auch dieser Hunde trüben. Insgesamt waren wir Nordlichter dann doch etwas von den Wertfindungen des Richters enttäuscht. Aber unsere Ziele werden wir natürlich weiter verfolgen an anderer Stätte mit anderen Richtern.

Für GENEVRA wird mit großer Wahrscheinlichkeit erst wieder nach den geplanten Mutterfreuden eine Fortsetzung auf dem Ausstellungsparkett erfolgen. Ab jetzt regiert die Winterruhe!